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Lebenslauf

7.5.1928 Geboren in Stralsund.
1944-1945 Nach vierwöchiger Ausbildung in der Seemannsschule Ziegenort bei Stettin Kriegseinsatz auf einem Schiff in der Nord- und Ostsee. Nach kurzzeitiger britischer Kriegsgefangenschaft in Schleswig-Holstein im Juni 1945 Rückkehr nach Stralsund. Mitarbeit in der väterlichen Gärtnerei.
1946 Ausbildung zum Gärtner und Besuch der Gartenbaufachschule in Stralsund. Eintritt in die LDP.
1948 Hauptamtlicher Kreisgeschäftsführer der LDP in Ahlbeck auf Usedom.
5.3.1949 Festnahme durch die Kriminalpolizei in Ahlbeck; Transport über Greifswald und Stralsund nach Schwerin. Übergabe an den NKWD.
6.3.1949 Beginn der Untersuchungshaft im Gefängnis am Demmlerplatz mit monatelangen nächtlichen Verhören unter massivem physischem und psychischem Druck und schweren Misshandlungen.
21.1.1950 Gerichtsverfahren gegen insgesamt 32 Angeklagte, die zum Großteil nicht miteinander bekannt sind. Kein Schuldbekenntnis. Verurteilung aufgrund der Artikel 58-2, 4, 6, 10 und 11 des StGB der RSFSR, zu insgesamt 128 Jahren Haft, die in 25 Jahre Zwangsarbeit umgewandelt werden.
Oktober 1950 Transport in die UdSSR mit Zwischenaufenthalten in den Haftanstalten in Bautzen ("Gelbes Elend"), Halle/Saale ("Roter Ochse"), Berlin-Lichtenberg und Berlin-Hohenschönhausen, Orscha und Moskau (Lubjanka und Butyrka). Ankunft in Workuta.
1950-1955 Haft in Workuta. Zwangsarbeit unter Tage in den Schächten 40, 30, 31, 32.
Februar 1955 Abtransport aus Workuta über Suchobeswodnoje, Moskau, Brest-Litowsk und Frankfurt/Oder nach Fürstenwalde.
15.10.1955 Haftentlassung in Fürstenwalde, von dort Heimreise nach Stralsund.
November 1955 Flucht in die Bundesrepublik nach Rheydt (Mönchengladbach).
Seit 1956 Politische Betätigung in der FDP.
28.2.1956 Heirat. Seine Frau hat er noch in Stralsund kennengelernt. Sie flüchtet mit ihm in den Westen. Aus der Ehe gehen zwei Töchter hervor.
3.8.1958 Flucht seiner Eltern in die Bundesrepublik wegen der in der DDR anlaufenden Enteignungs- und Kollektivierungsmaßnahmen.
1961 Eröffnung eines Gärtnereibetriebs in Krefeld gemeinsam mit seinem Vater.
1975 Wahl in den Krefelder Stadtrat. Fraktionsvorsitzender der FDP. Verleihung der Theodor-Heuß-Medaille.
1982 Verleihung des Bundesverdienstkreuzes durch Bundespräsident Karl Carstens.
1984 Kreisvorsitzender der FDP Krefeld. Ausscheiden aus dem Stadtrat.
1996 Rehabilitierung durch die Oberste Staatsanwaltschaft der Russischen Föderation.
28.11.2013 Verstorben in Krefeld.

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