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Lebenslauf

24.6.1931 Geboren in Jüterbog (Brandenburg).
1946 - 1949 Lehre als Töpfer. Danach tätig als Ofensetzer. Ablehnung mehrerer Anwerbungsversuche der "ost-zonalen" Polizei. Kritische Äußerungen zur DDR.
1946 – 1951 Mitglied in der FDJ.
Mai 1951 Ausschluss aus der FDJ auf Beschluss des Zentralrates.
27.6.1951 Verhaftung in Baruth (Brandenburg) durch Angehörige der sowjetischen Besatzungsmacht. Am selben Tag werden ebenfalls sein Zwillingsbruder Arnold (†9. Februar 2004 in Düsseldorf) und sein Onkel Klaus Rietdorf (*12. Oktober 1927) in Baruth verhaftet. Transport über Luckenwalde nach Halle/Saale.
22. – 24.10.1951 Prozess vor einem Sowjetischen Militärtribunal im Gefängnis "Roter Ochse" in Halle/Saale gegen acht Personen. Vier der Mitangeklagten, Hans Conrad, Hermann Majert, Helmut Niemann und Klaus Rietdorf, erhalten die Todesstrafe und werden am 21. Januar 1952 in Moskau hingerichtet. Ingolf und Arnold Grothe werden nach Artikel 58-6, 19-58-8, 19-58-9 und 58-11 des StGB der RSFSR zu jeweils 3 x 25 Jahren Arbeits- und Erziehungslager verurteilt.
Januar 1952 Transport über Berlin, Brest-Litowsk, Gomel und Wologda nach Workuta.
1952 – 1955 Zwangsarbeit der Zwillingsbrüder als Burilschik im Schachtvortrieb im Schacht 40, Lager 5. Arnold Grothe trägt die Häftlingsnummer 1-Щ561 und Ingolf Grothe die Nummer 1-Щ562 auf Ärmel und Hose.
April 1955 Rücktransport nach einem längeren Aufenthalt in Suchobeswodnoje.
10.10.1955 Entlassung aus dem Lager Fürstenwalde/Spree in die DDR, da eine Übersiedelung nach Hamburg verweigert wird.
1.11.1955 Flucht der Zwillingsbrüder nach West-Berlin.
11.11.1955 Weiterreise in die Bundesrepublik. Danach tätig als Hauer und Unfallschutzhelfer im Bergbau in Gelsenkirchen.
1958 Heirat seiner Jugendfreundin, die all die Jahre auf ihn gewartet hat.
1964 Umzug nach West-Berlin. Tätig im mittleren Verwaltungsdienst beim Berliner Senat.
1991 Verleihung des Bundesverdienstordens für den ehrenamtlichen Einsatz für den Berliner Sport.
1994 Eintritt in den Ruhestand.
7.12.2020 Verstorben in Berlin. Ingolf Grothe hinterlässt seine Ehefrau und einen Sohn.

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