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Lebenslauf

16.3.1932 Geboren in Mölbis (bei Leipzig) als fünftes von zehn Kindern.
1948–1950 Berufsausbildung eines Bergmaschinenmannes im SAG-Betrieb Espenhain; danach Schüler im Vorsemester der Bergingenieurschule Schule Zwickau.
Mai 1950 Kontaktaufnahme mit der Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit (KgU) und dem amerikanischen Geheimdienst CIA.
6.12.1950 Gefangennahme in Mölbis durch die Staatssicherheit. Erstes Verhör in Leipzig. Anschließend Haft im Polizeigefängnis in der Potsdamer Bauhofstraße.
16.12.1950 Übergabe an den sowjetischen Geheimdienst. Haft im Gefängnis des sowjetischen Geheimdienstes in der Lindenstraße 54/55, Potsdam.
27.4.1951 Verurteilung durch ein Sowjetisches Militärtribunal in Potsdam nach Artikel 58-6 ("Spionage") des StGB der RSFSR zu 25 Jahre ITL (Arbeits- und Besserungslager). Im selben Gruppenprozess werden sein Bruder Herbert Sperling und dessen Verlobte Ingeborg Löwendorf zu 25 Jahren sowie Manfred Schnee zum Tod verurteilt. Manfred Schnee wird am 4. Juli 1951 in Moskau hingerichtet.
Mai 1951 Transport von Berlin-Lichtenberg über Brest-Litowsk, Gomel, Wologda nach Workuta. Herbert Sperling wird in Moskau von seinem Bruder getrennt und nach Taischet transportiert. Inge Löwendorf kommt ebenfalls in ein Arbeitslager in Workuta.
Herbst 1951 Ankunft in Workuta. Zwangsarbeit in den Schächten 1 (Kapitalschacht), 40, 12/14/16.
Sommer 1953 Rücktransport über das Sammellager Tapiau/Ostpreußen (heute Gwardeisk).
27.12.1953 Übergabe an die deutschen Behörden. Ankunft im Lager Fürstenwalde/Spree.
28.12.1953 Entlassung aus dem Lager Fürstenwalde/Spree nach Mölbis.
Sommer 1954 Arbeit als Montageschlosser, Arbeitsvorbereiter.
1956 Beginn des Ingenieursstudiums in Leipzig/Markkleeberg.
Juli 1961 Flucht nach West-Deutschland, Studium in Verfahrenstechnik in Aachen und Krefeld. Anschließend Dozent an verschieden technischen Fach- und Hochschulen im In- und Ausland.
19.12.2000 Rehabilitierung durch die Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation.
  Nach Eintritt in den Ruhestand, Zeitzeuge in Schulen, Gefängnissen und Vereinen.
18.4.2019 Verstorben in Schwerte. Werner Sperling war verwitwet, aus der Ehe ging eine Tochter hervor.

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