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Elfriede
Kreyßig

geb. Schneiderheinze
geboren 1927
in Chemnitz

Lebenslauf

22.1.1927 Geboren in Chemnitz-Siegmar.
1941 - 1942 Zweijährige Berufsausbildung als Bürogehilfin in einem technische Federn herstellenden Privatbetrieb.
12.10.1950 Eheschließung mit Wolfgang Kreyßig in Chemnitz.
15.7.1951 Verhaftung in Chemnitz. Anschließend Untersuchungshaft, zuerst in der Haftanstalt des Polizeipräsidiums Chemnitz. Nach zwei Tagen Überstellung in die Haftanstalt "Roter Ochse" in Halle/Saale. Hier befand sich auch ihr Ehemann Wolfgang Kreyßig, verhaftet am 22. Juni 1951, in Untersuchungshaft.
21.11.1951 Prozess gegen mehrere Personen vor einem Sowjetischen Militärtribunal. Verurteilung nach den Artikeln 58-6, 58-10 und 58-11 des StGB der RSFSR wegen "Mitwisserschaft" zu 20 Jahren Lagerhaft. Wolfgang Kreyßig wird zum Tode verurteilt. Sein Todesurteil wird am 26. März 1952 in Moskau vollstreckt.
19.6.1952 Ankunft im Frauenlager Workuta. Zwangsarbeit.
19.6.1953 Transport nach Tapiau (Ostpreußen). Auf Grund des Aufstands vom
17. Juni 1953 Verbleib in Tapiau bis Dezember 1953.
28.12.1953 Entlassung aus dem Lager Fürstenwalde/Spree (DDR).
1954 Wiederaufnahme der Arbeit in ihrem alten Arbeitsbetrieb bis zu ihrer Pensionierung 1987.
1994 Rehabilitierung durch die Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation.
  Elfriede Kreyßig ist verwitwet und lebt in Chemnitz.

Biografisches

"Mein Leben nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft in einem inzwischen eingemeindeten Ortsteil von Chemnitz, in dem ich heute noch lebe, widmete ich ganz meinen Eltern. Immer mit dem Gedanken, wenn mein Mann, dem ich in einem günstigen Moment nach dem Tribunal mein Versprechen geben konnte: 'Ich werde auf dich warten, ganz gleich, wie lange es dauert', zurückkommen sollte, würde ich ihm die Entscheidung überlassen, wo wir unser gemeinsames Leben fortsetzen. Erst ein von mir als endgültig betrachtetes Schreiben des DRK-Suchdienstes München vom 1. Dezember 1993 gab mir die Gewissheit vom Tod meines Mannes am 26. März 1952. Eine Todeserklärung in den Jahren zuvor kam für mich nicht infrage."

Privatarchiv Elfriede Kreyßig

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