Workuta.de
Lebenslauf
6.5.1923 | Geboren in Plauen (Vogtland). |
1941 | Notabitur an der Oberschule in Döbeln. |
Herbst 1945 | Rückkehr aus der russischen Kriegsgefangenschaft und Beginn eines Studiums der Germanistik, Sozialpädagogik und Kunst in Österreich und der Schweiz. |
1946 | Lehrer in der Sowjetischen Besatzungszone und Gründungsmitglied der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands (LDPD) von Sachsen. |
17.1.1949 | In der Nacht Verhaftung von zu Hause weg zusammen mit seinem Bruder Hans-Ulrich durch die sowjetische Besatzungsmacht. Internierung in Dresden (Bautzner Straße), Potsdam (Lindenstraße), Bautzen ("Gelbes Elend") und in Halle/Saale ("Roter Ochse"). |
21.6.1949 | Verurteilung durch ein Sowjetisches Militärgericht gemäß Artikel 58-6 ("Spionage") und 58-10 ("antisowjetische Propaganda") des StGB der RSFSR zum Tode. Anschließend einjährige Einzelhaft mit der täglichen Bedrohung der Vollstreckung des Todesurteils. |
1950 | Erneute Verhandlung. "Begnadigung" zu viermal 25 Jahren Zwangsarbeit. Deportation von Bautzen in das sowjetische Arbeitslager Workuta. Zwangsarbeit in den Kohlenschächten 9, 10 und 29. |
1953 | Nach Stalins Tod am 5. März 1953 Auflehnung gegen die Haftbedingungen in sechs der 17 Abteilungen des Workuta-Komplexes. Im 29. Schacht Zeuge des Häftlingsaufstands und Streiks und deren blutiger Niederschlagung am 1. August 1953. |
5.10.1955 | Freilassung nach fünf Jahren Haft in Workuta, bedingt durch Bundeskanzler Konrad Adenauer und die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Sowjetunion und der BRD. |
11.10.1955 | Ankunft in Friedland (Niedersachsen/BRD). Lehrer in einem Dorf in der Nähe von Erbach/Odenwald an der Gütterbacher Schule. |
1957 | Heirat; aus der Ehe gehen zwei Kinder hervor. Weiterbildung und Mitarbeit in der Schweiz und Österreich in Pestalozzi-Einrichtungen und SOS-Kinderdörfern. |
Seit 1960 | Zahlreiche Ausstellungen und Lesungen seiner Lyrik im In- und Ausland. |
1968 | Pädagogischer Leiter der Hessischen Landvolk-Hochschule in Friedrichsdorf im Taunus. |
1973 | Berufung als Professor für Ästhetik und Kommunikation im Fachbereich Sozialpädagogik an die Fachhochschule Frankfurt am Main. |
Seit 1974 | Vorsitzender des Deutschen Künstlerbundes Taunus. |
1977 - 1987 | Mitglied des Freien Deutschen Autorenverband (FDA). |
1987 | Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande der Bundesrepublik Deutschland. |
21.8.1987 | Verstorben in Friedrichsdorf (Hessen). |
1993 | Posthume Rehabilitierung durch die Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation. |