Workuta.de
Lebenslauf
3.4.1932 | Geboren in Memel (Ostpreußen). Die Mutter verstirbt drei Monate nach der Geburt. |
1939 - 1944 | Besuch der Grundschule und des Königin Luise Gymnasiums in Memel. |
August 1944 | Evakuierung nach Gdingen. Weiterreise nach Hilders/Rhön. |
Spätsommer 1944 | Schulbesuch in Fulda. Anschließend Aufnahme bei evakuierten Verwandten in der Kaschubei. |
Februar 1945 | Flucht nach Bayern. |
Sommer 1945 | Zusammentreffen mit dem Vater. Umzug nach Schwerin. |
September 1945 | Besuch der Goethe-Oberschule in Schwerin. |
1947 | Eintritt in die LDP |
5.7.1950 | Verhaftung als Schüler der 11. Klasse durch die Staatssicherheit aus dem Englischunterricht heraus wegen kritischer Äußerungen zu den politischen Verhältnissen in der DDR und wegen Verteilung von Flugblättern. |
18./19.10.1950 | Geheimer Gruppenprozess vor einem Sowjetischen Militärtribunal im Justizgebäude am Demmlerplatz in Schwerin. Verurteilung nach Art. 58-10, Abs. 2 und 58-11, Abs. 2 StGB der RSFSR zu 25 Jahren Lagerhaft. Seine Klassenkameraden Wolfgang Strauß und Dietrich Schopen werden in demselben Prozess ebenfalls zu 25 Jahren Haftstrafe verurteilt. |
November 1950 | Transport von Schwerin nach Berlin-Lichtenberg. |
25.12.1950 | Deportation in einem als Postwagen deklarierten Zug von Berlin über Brest, Orscha, Gorki nach Workuta. |
März 1951 | Ankunft in Workuta. |
1951-1954 | Haftverbüßung in Workuta, Lager 9, Schacht 8. Als Brillenträger nicht tauglich für die Kohleförderung unter Tage. Einstufung in die erste Arbeitskategorie, d.h. tauglich für Schwerstarbeit über Tage, u.a. Entladung der Holztransporte, Straßen- und Häuserbau. |
Ende 1954/ Anfang 1955 |
Transport nach Inta, dann nach Suchobeswodnoje. |
Weihnachten 1955 - 2.1.1956 |
Hungerstreik, um eine Entlassung in den Westen zu erreichen. |
12.1.1956 | Entlassung in die Bundesrepublik (Lager Friedland). |
1.3.1956 | Besuch einer Oberschule in Berlin-Frohnau, Abitur im Oktober 1956. |
Ende 1956 | Umzug nach Köln, Studium der Rechtswissenschaften. |
1959 | Heirat, aus der Ehe geht ein Sohn hervor. |
1965 - 1994 | Richter am Verwaltungsgericht in Köln, seit 1973 Vorsitzender Richter. |
1997 | Rehabilitierung durch die Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation. |
Ab 1997 | Beisitzer des Bewilligungsausschusses und später Mitglied des Vorstands der Stiftung ehemaliger politischer Häftlinge, Bonn. |
Ab 2014 | Vorsitzender des Vorstands der Stiftung ehemaliger politischer Häftlinge, Bonn. |
Eduard Lindhammer lebt in Köln. |