Workuta.de

Lebenslauf

14.12.1928 Geboren in Berlin-Lichtenberg.
1943 Gymnasium in Fürstenwalde/Spree. Konfirmation.
1944 Luftwaffenhelfer.
Januar 1945 Kriegsfreiwilliger in der Kesselschlacht bei Halbe (ca. 50km südlich von Berlin).
2.5.1945 Sowjetische Kriegsgefangenschaft.
26.8.1945 Entlassung und Rückkehr nach Fürstenwalde/Spree.
1946 Verhaftung durch den sowjetischen Geheimdienst. Prügel bis zur Bewusstlosigkeit, nur durch Unterschrift, als Spitzel zu arbeiten, der Folter entkommen. Flucht nach Hamburg.
1.6.1947 Rückkehr nach Fürstenwalde/Spree.
9.6.1947 Verhaftung durch den sowjetischen Geheimdienst, Gefängnis Eberswalde.
15.11.1947 Verurteilung durch die Außerordentliche Konferenz beim Ministerium für Staatssicherheit der SU (Fernurteil aus Moskau) zu 15 Jahren Zwangsarbeit nach Artikel 58-6 Abs. 1 des StGB der RSFSR. Abtransport nach Torgau.
Januar 1948 Transport von 28 Personen über Frankfurt/Oder, Orel, Moskau, Gorki, Petschora, Chanowe nach Workuta/Mulda.
Ab 1948 Zwangsarbeit in Mulda bei Workuta im Gleisbau. Teilnahme an einem Aufstand mit 114 Toten.
1950 Abtransport in das Sonderlager Potma/Mordowien (Lager 10, 11, 19, 14 und 2), 280 km südöstlich von Moskau. Zwangsarbeit u.a. in der Waldarbeit als Holzfäller.
11.10.1955 Entlassung durch die Initiative von Bundeskanzler Konrad Adenauer. Ankunft im Lager Friedland (Niedersachsen, West-Deutschland).
1956 Erneuter Schulbesuch mit anschließend verkürzter Lehre zum Großhandelskaufmann.
Ab 1958 Großhandelskaufmann in Berlin.
1964 Heirat.
1994 Eintritt in den Ruhestand. Seither Vorträge als Zeitzeuge in Gymnasien und bei Lehrerfortbildungen, zudem tätig für die "Deutsche Kriegsgräberfürsorge".
1996 Rehabilitierung durch die Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation.
2001 - 2005 Russlandreisen: gemeinsam mit dem NDR nach Workuta und in Begleitung des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder zum russischen Präsidenten Wladimir Putin.
4.8.2023 Verstorben in Berlin-Lichterfelde. Lothar Scholz hinterlässt seine Ehefrau und zwei Töchter.

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