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Biografisches

"Nach der Verurteilung durch ein Sowjetisches Militärtribunal zu 25 Jahren Zwangsarbeit wurde ich noch einmal zu einem Vernehmungsoffizier geholt. Der war sehr jovial, freundlich. Zigaretten, Tee. Er sprach sehr gut deutsch. Bei der Gelegenheit sagte ich ihm, er und ich seien die zwei Menschen auf der Welt, die sicher und genau wüssten, dass ich keine Spionage getrieben habe. Wieso dann ein solch furchtbarer Ablauf!? Er: 'Wenn Sie einen Waggon voller Äpfel haben, dann schauen Sie gelegentlich nach, ob die Äpfel noch gut sind. Finden Sie einen, der fleckig ist, dann werfen sie ihn raus, damit er die anderen nicht ansteckt. Sehen Sie, Sie sind solch ein fleckiger Apfel.'"

Privatarchiv Dietmar Bockel

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